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 Berlin, 22. September 2024


Liebe Kenner der kleinen Künste,

ihr kennt natürlich meine monatliche Kleinkunstreihe "Geschmacksverstärker", die im Oktober 2014 gemeinsam mit
Andreas Albrecht im Zebrano-Theater startete. Mit dabei war einst der Autor und Musikjournalist David Wonschewski, mit dem ich zuvor schon zu einigen Ausgaben einer Lieder- und Lesereihe im Nikolaiviertel – mit jeweils einem Gast – eingeladen hatte: das war der Vorläufer jener Reihe, die nun 10 Jahre alt wird. David zog sich bereits nach neun Monaten zurück, ging nach Münster, veröffentlichte weiterhin Bücher, vermeldete sogar neulich den Abschluss zweier neuer Manuskripte. Das freute mich zu lesen.

Andreas und ich machten zu zweit weiter – mit jeweils zwei Gästen. Vielleicht wäre darunter ja mal ein Literat, der David ersetzt. Aber wir gewöhnten uns bald an das "zwei Gastgeber, zwei Gäste"-Prinzip. Dreimal gingen wir damit auch auf Tour, sogar während dem zweiten Corona-Lockdown – bei echten Begegnungen mit jeweils einheimischen Künstlern, aber für ein Streaming-Publikum.

Zwei Jubiläen feierten wir seit 2014: zum zwei- und zum fünfjährigen Bestehen. Nun machen wir's wie damals: eine Mittwoch/ Donnerstag-Doppelvorstellung, zu der wir pro Abend sechs – in diesem Fall: bewährte – Gäste einladen. Und da in diesem Format nur Kurzauftritte von bis zu 12 Minuten möglich sind, schöpfen wir aus dem großen Pool einheimischer Künstler (für andere würde sich die Anreise nicht lohnen) und erklären das Ganze zur Benefizveranstaltung fürs Theater. Dem geht es nämlich seit der letzten Mieterhöhung finanziell ziemlich dreckig.

Unsere Gäste am Mittwoch, den 2.10.:
Suli PuschbanAndré HerzbergMerle Weißbach,  
Manfred Maurenbrecher,  Friederike Kenneweg Daniela Böhle

Unsere Gäste am Donnerstag, den 3.10.:
Stefan NoelleLilli BandtBernard P. Bielmann,  
Danny Dziuk
Susanne Schirdewahn
Falko Hennig

Und nach dieser Doppelshow und dem Ende einer 10 Jahre währenden Reihe mit ihren Zusammenarbeiten und ihren Herausforderungen und regelmäßigen Anspannungen wollen wir doch mal sehen, wie es weitergeht: ob ich auch ohne Anlass, ohne Motto-Vorgabe noch Lieder schreiben werde. Oder ob ich wieder vermehrt zum Interpreten anderer Dichter werde, die selber nicht mehr auftreten können und nie komponieren konnten – wie dieser Rudolf Baumbach, über den ich hier bereits schrieb. Zumindest ist dies ein schönes Zwischenprojekt, und es gibt schon konkrete Pläne zur Aufnahme eines CD-Albums mit meinen Vertonungen.


Vielleicht stelle ich aber meine Musik auch häufiger in den Dienst höherer Ziele, wie etwa den Erhalt eines Waldstückes in der Oberlausitz, das akut vom Braunkohle-Tagebau bedroht ist. Die Grüne Liga, bzw. Umweltgruppe Cottbus hat mich zu diesem Zweck für Sonntag, den 6. Oktober (ca. 14h15) nach Schleife (Slepo) eingeladen; hier darf ich den Teilnehmern einer Protestkundgebung ein Freiluft-Konzert geben. Zwecks Beschwörung eines langen, sonnigen Altweibersommers stelle ich meinen Beitrag unter das Motto "Ewiger erster Oktober".


Für den Herbst merkt Euch doch bitte schon mal Freitag, den 22.11. vor:
da werde ich unter dem Titel "Weltuntergänge im 6/8-Takt" zu einer doppelten Albumtaufe ins Zebrano einladen. Davor habe ich mich nämlich zweimal gedrückt: beim Album "Selber leuchten" (April 2021) verhinderte diese ein endloser Lockdown. Bei "Phantomzeit" (März 2023) war's wohl eher die Erfahrung, daß es ja auch ohne Taufe gehe. Es ist halt ziemlich unbequem, eine Handvoll Musiker für Arrangements auf die Bühne zu bringen, die man mal auf Tonträger produziert hat. Zumal, wenn die Hälfte dieser Kollegen kleine Kinder zu ernähren hat: wie gewinne ich die für – womöglich mehrere – Auftritte ohne Festgage? Und lohnt der Aufwand für einen einzigen Auftritt? Nö, aber wir tun es trotzdem


Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann






Liederwerkstatt Hohenbüssow 2024 – die Filmdoku von Bennet Kraus





In 10 Jahren Geschmacksverstärkung ...


... haben wir uns ganz schön verändert!




 

 Berlin, 12. April 2024


Liebe Liederfreunde,

schon lange habe ich nichts Unfertiges mehr rausgehauen. Dabei fühlt es sich gerade so passend an:
Ich gehe endlich wieder einmal in Eigenregie auf Tour, und weiß doch noch nicht, wie fertig das ist, was ich da jeweils "abendfüllend" präsentieren werde. Versteht mich recht: die Lieder selbst sind schon fertig und größtenteils auswendig präsentierbar. Aber: mache ich einfach da weiter, wo ich im März 2020 unterbrochen wurde, mit "Weltuntergängen im 6/8-Takt"? Oder gebe ich einfach nur noch Holger Saarmann-Konzerte und erspiele mir ohne jeden Programmtitel nach und nach den Ruf, daß ich jedesmal ein weitgehend neues Repertoire präsentiere? Was nützen mir Weltuntergänge im Titel, wenn ich beispielsweise an thüringer Spielorten lieber kurzentschlossen meine Rudolf Baumbach-Vertonungen zu Gehör bringen möchte? Oder präsentiere ich solche nur in einem Baumbach-Programm, mit Mitmusikern und Rezitation?

All dies sind Überlegungen zur Frühlingstour, die ich hier rechts skizziere. Vielleicht bringt mich der/das Lübarser LabSaal am 20.4. zu einer Überzeugung (sofern das Konzert überhaupt stattfinden darf), vielleicht entfernt es mich aber auch von allem, was mir bisher zweckmäßig erschien.

Das Raushauen von Unfertigem, aber auch von Exklusivem und Speziellem, es hat einen gewissen Stellenwert bei Kollegen, die ihr künstlerisches Schaffen regelmäßig einer Gemeinschaft von Förderern präsentieren, die sie "Patrone" nennen. Seit Jahren frage ich mich, ob ich das ebenfalls versuchen sollte; Material hätte ich mehr als genug. 
So etwa begann ich parallel zur Arbeit am Christof Stählin-Liederbuch (2022 erschienen) auch mit der digitalen Notation meiner eigenen Lieder. Diese gedruckt und in Spiralbindung vereint zu präsentieren, bedürfte vielleicht noch einer Woche Zeit für Korrekturen. Oder drei Wochen, sollte mich eine imaginierte Followerschar beschwören, jedem Lied auch Griffdiagramme und sonstige Spielanweisungen beizufügen. ("Wozu bist du denn Gitarrenlehrer?")

Auch könnte ich meinen Patronen Einblicke in mein Archiv "Lieder, wie sie wuchsen" gestatten:
Darin sammle ich, nach Werken und Chronologie sortiert, meine Audio-Skizzen zu jedem Lied, und alle Jahre, wenn ich mal darin spazierenklicke, staune ich selber, wie Lied X am Tag seiner Geburt klang, oder wie es sich nach seiner Uraufführung bis heute weiterentwickelt hat. Stellt euch vor: ein komplettes Album, aber statt der offiziell bekannten, produzierten Tracks bestünde es aus Skizzen und Demos
– wie kultig!
Zumindest dann, wenn der Künstler John Lennon oder Brian Wilson heißt.

Auf jeden Fall aber wäre ich für eine Patronszuwendung von, sagen wir: 500 Euro gern bereit, ein "privates" abendfüllendes Sofakonzert zu spielen.

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(Das sind die bisher und desweiteren unterschlagenen Gendersternchen.)

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Mein News-Eintrag vom 25. Januar begann mit der Würdigung eines Jubiläums. Hier ist noch eins:

Unsere alljährliche Liederwerkstatt im meck-vorpommernschen Hohenbüssow wird sozusagen 15!

Im unerträglich heißen Sommer 2010 fand sie erstmalig statt, angestoßen und organisiert von Claudia Gorr (heute Woloszyn) und
Jörn Hühnerbein auf Einladung von Leo Kraus im proVie-Theater, dem fünf Jahre zuvor eröffneten soziokulturellen Zentrum im ehemaligen Kornspeicher des Bilderbuchdorfs. Gemeinsam mit Johanna Moll, Philipp Ohl-Tschech, der nachbarschaftlich-spontan teilnehmenden Märchenerzählerin Qia Cado und mir waren wir zu sechst. 
In den folgenden Jahren kamen und gingen oder blieben: Eva-Maria Emmer, Julia Henke, Axel Stiller, Saskia Lippold, Torsten Torsten, Masha Potempa, Antje Braune & Marcus Fahtz, Nadine Maria Schmidt, Melvin Haack, Bastian Wadenpohl, Bernard P. Bielmann, Merle Weißbach, Andreas Zimmer, Adrian Haack, Peggy Luck, Paula Linke, Björn ReichStefan Ebert, Kaum Jemand und Peter Fischer.

Kulinarisch, künstlerisch und mit täglichen Yoga-Übungen begleitet werden wir seit jeher von den warmherzigen Schwestern Claudia & Lydia Kloy (auch bekannt als Folkcombo Kupalinka). Masha oder Paula leite(te)n die täglichen Schreibübungen an. Unser Gastgeber lud auch stets ein, im Kanu auf der Tollense zu paddeln oder auch im provisorischen Fußballteam gegen die Dorfjugend anzutreten.

Zwar wirkt Hohenbüssow beinahe wie Bullerbü (im 19. Jahrhundert war es sogar für 40 Jahre ein winziger Badeort), aber ein pures Idyll war und ist die Region weder in Geschichte noch Gegenwart. Drei subjektiv ausgewählte Beispiele:

Um 1300 vor Christus (so belegen archäologische Funde seit 1996) tobte im Tollensetal eine mörderische Schlacht zwischen bis zu 5000 Kriegern. Man weiß über die Zeit zu wenig, um sagen zu können, wer dort wofür kämpfte (und ich fürchte ja, das wird man eines Tages auch über uns sagen).
Im Mai 1945 nahmen sich im nahen Hansestädtchen Demmin in panischer Angst vor der sowjetischen Armee etwa 1000 Frauen und Kinder das Leben. Viele ertränkten sich in der Peene oder wählten den Strick.
Und Ende März 2021 verbrannten mit der umstrittenen Schweinemastanlage in Alt Tellin 50.000 Tiere; der apokalyptisch anmutende Qualm war
sagen wir: weithin sinnlich erfahrbar. Die Katastrophe (nebst den politischen Seilschaften dahinter) war den Medien des ÖRR allerdings kaum einen überregionalen Bericht wert. Protestaktionen und -symbole auf den umliegenden Dörfern gegen den Betrieb der Anlage begleiteten unsere Werkstatt-Treffen seit 2010.

Natürlich herrschte in unserer Werkstattgemeinschaft nicht immer nur eitel Sonnenschein: Gerade hier stoßen empfindsame Gemüter aufeinander und streiten über aktuelle gesellschaftliche Themen, und ob man darüber Lieder machen muss. Ein bißchen wie Burg Waldeck anno 1968.

Als ich 2015 von Jörn die Werkstatt-Koordination übernahm, engagierte ich mich zunächst für kulturelle Exkursionen im Tollensetal: zum Dudelsackbauer Klaus Stecker, ins Atelier der Bildhauerin Christina Rode, in die Gemäldeausstellung von Klaus Böllhoff auf Burg Klempenow, zum Dokumentarfilmer Georg Schramm, zum slawischen Burgwall (das Ur-Hohenbüssow aus dem 8. Jahrhundert) unter Privatführung der Archäologin Ottilie Blum, oder zum Gartenkünstler, Dichter und Büssowchronisten Olaf Spillner.

Auch die Idee, dem Werkstattkonzert ein Anschlusskonzert im Berliner Umland folgen zu lassen (2016 Oberkrämer, ab 2017 Kulturbahnhof Biesenthal), konnte ich erfolgreich etablieren. Paula Linke, die heutige Chef-Koordinatorin, nutzte wiederum ihre Verbindungen und organisiert seit 2022 weitere Konzerte, am erfolgreichsten auf Schloss Goseck im Saaletal (zwischen Weißenfels und Naumburg).

Ich selber war fast immer beteiligt, außer 2020
– da wollte ich nach zehn Jahren einmal aussetzen, und es fiel ausgerechnet mit der Corona-Krise zusammen. Eigentlich schade, gerade diese Werkstatt versäumt zu haben. Ich freue mich auf "Luft & Lieder 2024" mit seinen drei Konzerten: Hohenbüssow (2.8.), Biesenthal (3.8.) und Goseck (4.8.)!



Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann


Update: Liederwerkstatt Hohenbüssow, 30. Juli 2024


 
(hinten) Paula Linke, Maria Jacobi, Bastian Wadenpohl, Rosa Hoelger
(vorne) Michael Holz, Stefan Ebert, Merle Weißbach, Holger Saarmann
Foto: Thorsten Lützgendorf


Details zum Konzert der aktuellen Werkstatt Lied hier, in meinem Konzertkalender.



1. "Werkstatt Lied", Hohenbüssow, 2012



3. "Werkstatt Lied", Hohenbüssow, 2014



6. "Werkstatt Lied", Biesenthal, 2017




 

 Berlin, 25. Januar 2024


Liebe Liederfreunde,

ich kann's selber kaum glauben: 
Diese Website feiert heuer ihr 20jähriges Bestehen!

Und wenn ich
hier lese, mit welchen Worten ich ihr 10jähriges Jubiläum würdigte, fällt mir auf, daß dies zugleich mein 30jähriges Bühnenjubiläum ist. Also, wenn man alles zusammen nimmt, einschließlich dem semi-professionellen Theaterspielen. Über diesen Umweg betrat ja auch der Musiker Saarmann die Bühne. Der direktere Weg wäre gewesen, mich von der Straßenmusik (Obere Rathausbrücke in Bamberg) über die Kneipen-Hintergrundmusik (Sandstraße) emporzuspielen, aber ich merkte schnell, daß es mich eigentlich gar nicht reizte, hinter Vorbeilaufenden her- oder gegen Palavernde an-zumusizieren. So kam ich über Karl Valentin und Molière – pfiffig-bunte Freilicht-Inszenierungen von Jan Burdinski – zum jiddischen Chanson, wurde Gitarrenbegleiter meiner Fördererin Ute Rüppel, die mir irgendwann sagte: Das Lied singst am besten du (gemeint war "Kinderjorn" von Mordechaj Gebirtig). Etwa zu der Zeit schrieb ich meine ersten beiden eigenen Lieder und glaubte damit eigentlich schon alles gesagt zu haben. Heute bin ich rund 60 Lieder weiter, fand immer wieder Neues, was (meiner Kenntnis nach) so noch niemand gesagt, gesehen oder gesungen hatte. Der größte Teil entstand innerhalb der letzten 10 Jahre unter dem Druck, mich in einer monatlichen Kleinkunstreihe auch mit neuen Werken zu präsentieren. Als das 2014 losging, glaubte ich noch, mich zum Liederschreiben in eine abgelegene Einsamkeit zurückziehen zu müssen, etwa die Waldeck im Hunsrück. Da das aber nicht jeden Monat ging, fand ich heraus, daß meine Prenzlberger Wohnung eigentlich abgelegen genug ist.

2024 ist nun wieder einmal Zeit für eine Zäsur: Den Geschmacksverstärker wird es ab November nicht mehr geben
– jedenfalls nicht in dieser Häufigkeit. (Verzeiht, lieber Andreas und liebes Zebrano!)
Stattdessen will ich wieder viel mehr touren, vor allem solistisch. Gern auch hin und wieder in Doppelkonzerten. Aber auch die alljährliche Liederwerkstatt wird nicht auf mich verzichten müssen.

Ich werde mein Repertoire an Rudolf Baumbach-Vertonungen ausbauen (siehe da), mal schauen, ob's wirklich ein ganzes Bühnenprogramm wird, oder nur ein langer Zugaben-Teil für Konzerte in Thüringen (bzw. für Exil-Thüringer
nach einem Wahlsieg der radikalen Rechten). Ein CD-Album dürfte auf alle Fälle dabei herauskommen.

Alle, denen Baumbach zu historisch ist, müssen jetzt ganz stark sein:

Mein nächstes
– etwas kleineres Musikprojekt führt mich in die Renaissance. Im Frankenland lebte damals ein Astronom, Mediziner und Mathematiker namens Simon Marius, der zeitgleich mit Galileo Galilei durch sein frisch erworbenes Fernrohr die (ersten vier) Monde des Jupiters entdeckte. Sein italienischer Kollege bezichtigte ihn des Plagiats; die Fehleinschätzung, die erst Anfang des 20. Jahrhunderts bereinigt wurde, kränkte Marius zutiefst. Davon handelt das kleine experimentelle Theaterstück meiner guten Nürnberger Freundin Chriska Wagner: "Simon auf der Couch". Hier darf sich der Ansbacher Astronom die vor so langer Zeit erlittenen Kränkungen in mehreren Therapiesitzungen bei Frau Dr. Kallisto Freude von der Seele reden. Und da Simon nebenbei ein begabter Musiker war, soll er auch ein Lied singen dürfen. Ich blätterte einige Stunden in den "Frischen teutschen Liedchen" des Nürnberger Liedersammlers Georg Forster, bis mir der 400 Jahre ältere Kollege in einem Tagtraum für die Wertschätzung dankte und signalisierte, daß es doch vielleicht schneller ginge, wenn ich Simon Marius ein eigenes (und somit wahrhaft frisches) Lied schriebe. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen.

Das Theaterstück
mit Sigi Wekerle und Christiana von Roit als Herr & Frau Marius wird im Februar zweimal im Rahmen von planetarischen Marius-Gedenkvorträgen des Wissenschaftshistorikers Pierre Leich präsentiert. Bei einer größeren Präsentation am 29. Juni in Heilsbronn  werde ich als Musiker live dabei sein, vielleicht sogar mit weiteren astronomischen Liedern (von denen ich ja zwei, drei im Repertoire habe). 
Weitere Infos zu Simon Marius und allen Events rund um seine Person findet ihr online im großen Simon Marius-Portal.

Details zu diesem und allen anderen Events gibt's, wie immer,
hier, in meinem Konzertkalender.

Und auch mein Ackern im künstlerischen Nachlass Christof Stählins soll 2024 weitere Früchte bringen:
In Vorbereitung sind hochwertige Re-Releases der Alben "Feuer, Wasser, Luft und Erde" (1981) und "Wie das Leben schmeckt" (1982), sowie eine Luxus-Edition des LP-Debuts "Privatlieder" (1974) auf CD
– diese in Medienkombination mit einem Buch mit dem stählinschen Frühwerk (einschließlich der Liedtexte) und zwei neuen Essays über den jungen Bohemien Christof und über die Waldeck-Festivals. Und alle CDs werden (bei perfektem Mastering von Andreas Albrecht) mit vielen, vielen Bonus-Tracks ausgestattet sein, Liedern und Aufnahmen, die seit 40, bzw. 50 Jahren niemand anders mehr hörte. Außer einigen Mitgliedern unserer Christof Stählin-Gesellschaft.

Ihr seht, werte Liederfreunde: ich bin zutiefst entschlossen, aller Barbarei dieser Welt weiterhin das Wahre, Gute & Schöne entgegenzusetzen.


Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann





YouTube-Link zu meinem aktuellen Interview mit Herms Kruse





Foto des jungen Rudolf Baumbach





Portrait des Mathematikers, Arztes und Astronoms Simon Marius (1614)




 

 Berlin, 1. September 2023


Liebe Liederfreunde,

hin und wieder tut es mir gut, Texte zu vertonen, die nicht von mir stammen. Lyrik-Einsendungen zum  Freikartengewinnspiel beim Geschmacksverstärker etwa. Irgendwie komponiert es sich da mit größerer Gelassenheit
vielleicht macht das der Abstand zur eigenen Gedankenwelt.

Ein knappes halbes Jahr ist seit Erscheinen von "Phantomzeit" vergangen, und ich erhielt viele schöne Rückmeldungen von Freunden, Kollegen, Käufern und Rezensenten. (Eine Auszüge-Auswahl öffentlicher Kritiken präsentiere ich in meinem "Shop".) Belegexemplare erhielten nicht nur die beteiligten Musiker, sondern auch Menschen, deren Sachverstand mich beim Schreiben inspirierte. So etwa Dr. Andreas Seifert vom Meininger Literaturmuseum Baumbachhaus, der mir vor einiger Zeit u.a. den Schauplatz der Thüringer Sage vom versunkenen Dorf Germelshausen zeigte. Hätte ich ohne diese Begegnung Rudolf Baumbachs "gelben Wagen" neu vertont, als das Monatsmotto im Geschmacksverstärker "Transit" lautete?
 
Woran ich überhaupt nicht gedacht hatte, als ich mich entschied, auch dies auf "Phantomzeit" zu packen: Die bekannte Melodie des Pankower Pharmaziestudenten Heinz Höhne erblickte vor 100 Jahren das Licht der Welt. Die bündische Jugend liebte sie. Zur Freude Höhnes auch die "Hitlerjugend". 50 Jahre ist es her, daß Außenmister Walter Scheel das (auf drei Strophen verkürzte) Lied in die Charts brachte. Den dürfte ich damals im Radio gehört haben; so wurde es, wie überliefert ist, eins meiner ersten Lieblingslieder.
Ich glaube ja immer noch, daß Baumbachs Inspiration zum "gelben Wagen" das Gedicht "An Schwager Kronos" des jungen J.W. Goethe war: das erzählt dieselbe Geschichte, wenn auch in sturmdrängender Missachtung von Metrum und Reim.

Andreas Seifert fragte mich, ob ich nicht noch ein paar weitere Baumbach-Gedichte vertonen mochte. Ich zögerte, denn manche Vertonung, etwa die "Lindenwirtin" oder der "fahrende Gesell", findet sich in den Kommers-Liederbüchern von Studentenverbindungen. Mit der darin etwas stereotyp beschworenen Wanderschafts- und Wirtshausromantik (die übrigens schon von kritischen Zeitgenossen des Dichters moniert wurde) kann ich mich wenig anfreunden; die Melodien machen es nicht besser. Baumbach ließ
– vielleicht vergleichbar mit seinem Zeitgenossen Karl May – eine damals schon vergangene Zeit aufleben, verstand Lyrik – ja, die Kunst an sich – eher als Unterhaltung denn als Mittel zur Gesellschaftskritik, wie es der anbrechende literarische Naturalismus tat. Andreas Seifert schickte mir allerdings eine kluge Auswahl von Gedichten, die einen thematisch durchaus facettenreichen Dichter zeigen, der zuweilen gar über romantische Verklärungstendenzen spottet.

Mit einigem Vergnügen habe ich also, ehe ich's mir versah, in den Sommermonaten sieben weitere Baumbach-Gedichte vertont. Das zweite war das rechts illustrierte "Bin ein fahrender Gesell", mein erstes Lied zur Ukulele. Schauen wir, was aus diesem Repertoire wird; am 30.9. und 1.10. darf ich damit schon mal zwei Festveranstaltungen Seiferts umrahmen, in Baumbachs Geburtshaus in Kranichfeld und in Meiningen. Näheres hier, in meinem Konzertkalender.
Als Mitreferent wird übrigens der Musikproduzent jener Walter Scheel-Aufnahme beteiligt sein, Dirk C. Tillen.



"... Kommt ein Stern mit einem Schwanz,
will die Welt zertrümmern,
leiert euren Rosenkranz,
mich soll's wenig kümmern.
Wird dem Weltenbrand zum Raub
Berg und Wald und Heide,
wird das Wirtshaus zu Staub,
schwarzes Brett und Kreide.
Lustig Blut und leichter Sinn,
Hin ist hin. Hin ist hin. 
Amen."

Rudolf Baumbach


Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann



 

 Berlin, 26. März 2023


Liederfreunde!


Die Welt braucht neue Geburtstagsständchen, gerade für Menschen mit einer gewissen Routine in Sachen Sonnenumrundung!

Ich hätte da was – siehe Player rechte Spalte!

Und damit verkünde ich den Pre-Release meines neuen Albums "Phantomzeit".
Darauf findet ihr 14 Songs, einer schöner als der andere. Darunter der, den ihr rechts anklicken könnt.
Man kann sowas natürlich als Gruß zu einem Ehrentag verschicken, aber auf CD ist es halt deutlich haptischer.
Und da "Phantomzeit" eben nicht bloß CD, sondern ein echtes Büchlein mit Lied- und Prosatexten samt inliegendem Tonträger ist, würde ich mal behaupten:
Noch haptischer wäre selbergesungen!

In meinem Online-Shop findet ihr auch einen Link zum CD-Trailer (von jedem Lied ca. eine Minute), sowie eine Auflistung sämtlicher beteiligter Musiker.

Offiziell veröffentlichen wir mein neues Album am 28. April; die Presse, falls sie's interessiert, braucht etwas Vorlauf.
Das möge aber niemanden von einer baldigen Bestellung abhalten. Ich reagiere so umgehend wie möglich.



Foto: Lilli Bandt




















Vergesst die Cover-Entwürfe vom 6. März: 
So sieht sie das neue Album (von vorne) aus.
Foto & Grafik: Christian Reister.


Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann



 

 Berlin, 6. März 2023


Liebe Kenner der Kleinen Künste,

ich versprach, mein neues Album erscheine noch im Winter. Nun, mit etwas Glück könnte es gelingen:
Einen Probedruck aus der Druckerei durfte ich jüngst in Händen halten und versichere Euch: Es wird.
"Wird" ist ein schönes Wort. Wie es – mit Blick auf Grafik und Artwork – losging mit dem Werden, verraten zwei Cover-Entwürfe rechts:

Wie schon beim "Selber leuchten" vor gut zwei Jahren ist auch bei meinem kommenden Album der Fotograf und Artworker Christian Reister graphisch maßgeblich involviert. Wieder war es von der ersten Idee – der Eule – bis zum ultimativen Ergebnis – es wird am Liefertag enthüllt – ein spannender Prozess. Ich will vorab so viel verraten, daß – ganz anders als beim Vorgänger mit seinen Meeresgeschöpfen – im fertigen CD-Booklet kein einziges Tier zu sehen sein wird. Und das, obwohl darin sage-und-schreibe 90 Seiten Platz gewesen wären. Dieses neue Album ist nämlich ein richtiges Büchlein mit CD. Aber Tiere oder andere Lebewesen im Artwork? Fehlanzeige!

Und auch der Titel veränderte sich im Laufe des kreativen Schmetterlingsflugs: Da ist nix mehr mit "Sagen", wenn die inhaltlich auch weiterhin eine Rolle spielen.


Etwas flinker war mit seiner neuen CD Frank Viehweg:
Nach "Herbsteskommen" (Lieder nach Poesie von Louis Fürnberg, 2019) beauftragte er mich Ende 2022 erneut damit, ein Album mit ihm aufzunehmen, von dem ich neulich erfuhr, es sei geliefert worden. Und eine Hörprobe (Link zu Soundcloud) gibt es auch schon!

Ich habe – quasi auch produzierend – mitgemischt an Akkordeon, Bass und Ukulele. Anders als bei "Herbsteskommen" war es hier gar nicht so leicht, dafür in den überwiegend erstaunlich kurzen (dafür aber umso zahlreicheren) Liedern Platz zu finden, aber Frank wollte es so, und das hat er nun davon. Viel Glück damit, lieber Freund und Kollege!


Leider fällt das CD-Release am 25.3. auf einen Abend, an dem ich selber auftrete; siehe hier!






Entwurf 1 (Christian Reister)  – verworfen!




Entwurf 4 (Christian Reister) – ebenfalls verworfen!



Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann



 

 Berlin, 26. Dezember 2022


Liebe Kenner der Kleinen Künste,

im Schatten einer bedrohlichen Weltpolitik (die aufzuarbeiten ich mir hiermit nicht anmaßen will) sind im verklingenden Jahr lauter schöne Sachen passiert:
Erstmals konnte man von einem öffentlichen Ertrag meiner Archivars-Arbeit für
Christof Stählin und die Gesellschaft, die seinen Namen trägt sprechen. Nicht nur, daß diese dank des Engagements der neuen CSG-Vorsitzenden Julia Geusch und Philipp Dewald eine neue Website hat; Neues gab es auch in äußerst haptischer Form. Teils war ich daran als Koordinator und Herausgeber beteiligt. Und nun, da Weihnachten mit seiner kapitalistischen Verlogenheit wieder einmal überstanden ist, fällt es mir auch weniger schwer, diese Dinge anzupreisen; siehe Bild rechts. Für die CD "Nur meine Lieder" warb ich ja schon kurz nach ihrem Erscheinen. Nun darf ich vermelden, daß das Album den Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik erhielt. Fünf Lieder – nämlich die Beiträge von Reinhard Mey, Max Prosa, Barbara Thalheim & Joana, Johanna Zeul, sowie Manfred Maurenbrecher & Andreas Albrecht – platzierten sich zudem im Laufe der zweiten Jahreshälfte in der "Liederbestenliste", deren 14-köpfige Jury uns im Juli auch zum "Album des Monats" wählte.

Gäbe es solcherlei sportliche Aufmerksamkeit auch für Druckwerke jenseits von Sachbuch und Belletristik, verdiente sie unser Großes Christof-Stählin-Liederbuch: Dieses versetzt nun jeden Musiker mit Noten- und Harmoniekenntnissen in die Lage, die Lieder Christofs selber zu covern, sei es für gesellige oder bühnenkünstlerische Anlässe.
Und wer erfahren möchte, wie Christof seine poetische Sichtweise an seine Kollegen vermittelte, vielleicht sogar selber neue Impulse für sein kreatives Schaffen sucht, der lese Philipp S Rhaesas Didaktikbuch "SAGO – Alles, was ein Lied braucht".
An beiden Büchern wirkte – wenngleich unerwähnt in den Credits – Corona mit: 
Im ersten Lockdown 2020 hatten Musiker wie
Matthias Binner und ich (wir tüftelten ohnehin gerade an Lied-Arrangements für mein nächstes Album) viel freie Zeit und entschieden, diese zu nutzen, um eines der vielen angedachten Stählin-Projekte in Angriff zu nehmen: Ich hatte gerade begonnen, mich in das Notationsprogramm MuseScore einzuarbeiten, warum sollte dabei nicht gleich ein ganzes Liederbuch entstehen? Ab April '20 transkribierten wir also um die Wette, und im Spätsommer – genau zwischen zwei Lockdowns – hatten wir sage-und-schreibe 60 Lieder beisammen, die Matthias zu einem vorläufigen Ringbuch bündelte. Davon profitierte ein SAGO-Seminar und eine SAGO-Song-Salon-Tour. Philipp Dewald vermisste darin einige seiner Stählin-Lieblingslieder und erhielt von mir sogleich die Einladung, diese selber zu notieren. "Lasst uns anlässlich Christofs 80. Geburtstag auf 80 Lieder kommen!", so die Maßgabe. Christofs Sohn Anselm betätigte sich dann als Grafiker und Layouter, unser CSG-Kassenprüfer Björn Limberg als äußerst akribischer Lektor (wohl nie zuvor hat jemand Christofs Lieder so genau gehört wie er). Manches wurde beim etwas unseligen Hin und Her, welches zwei ausgefallene Jahresversammlungen mit sich brachten, übersehen. Am (musizier)praktischen Ringbuchformat haben wir ganz bewusst festgehalten. Nun könnte man, wenn man scih die Mühe machen wollte, sogar die von Druckfehlern heimgesuchten Seiten mit korrigierten austauschen.

Als Nebenprodukt unserer Arbeit am Liederbuch entstand eine lied-archäologisch hochinteressante Reihe; zeitlich auf mehrere Monate aufgefächert präsentieren wir sie hier, unter dem Titel "Adoptierte Weisen – Der Widerhall der weiten Welt in den Liedern Christof Stählins".


Das neue Saarmann-Album wird "Phantomzeit" heißen und – noch im Winter – in ziemlich üppiger Aufmachung erscheinen: Eher ein Büchlein mit angehängter CD, und das Buch enthält – neben Liedtexten und bizarren Bildern des Foto-Künstlers Christian Reister – auch Prosatexte, die nicht auf CD (oder sonstwo) zu finden sind. Außerdem ein langes Vorwort, in dem ich blumig das Konzept des Albums umreiße. Endlich mal genug Platz für sowas; auf der Bühne habe ich mir ausschweifende Erläuterungen ja schon lange abgewöhnt.

Um uns die Wartezeit zu verkürzen, veröffentliche ich – quasi als digitale Single – ein Lied vorab, das ich bereits im August 2021 schrieb, bedauernd, daß es mir nicht schon ein Jahr eher gelang. Aber die Aufarbeitung der Pandemiezeit und ihrer Debatten liegt ja noch immer vor uns; da wird mein kleines philosophisches Liebeslied wohl kaum schaden. Es muss jetzt einfach raus, also lege ich's Euch virtuell (nachträglich) unter'n Weihnachtsbaum. Ich meine das unterste in der Spalte nebenan.

Damit's hier aber nicht allzu sehr lichtfestelt, abschließend noch ein Rückblick auf den Sommer. Der war gefühlt gefüllt mit kollegial-geselligen Konzerten. Und dauerte bis Ende Oktober. Hier aber eine Impression vom 22. Juli 2022 auf Schloss Goseck (nahe Naumburg/ Saale):









Erster öffentlicher Ertrag meiner Arbeit als Archivbeauftragter
und Geschäftsführer der Christof-Stählin-Gesellschaft.

Foto: Vincent Saarmann





Passt nicht aufs neue Album, dessen ohnehin schon 15 Lieder 
sich inhaltlich gerade durch ihrer Kabarett-Ferne profilieren.
Hier geht's zum Liedtext.





Virtuelle Vorab-"Single" aus dem neuen Saarmann-Album "Phantomzeit"
das Anfang 2023 bei "silberblick musik" erscheint.
Hier geht's zum Liedtext.




Konzertpause auf Schloss Goseck: Paula Linke, Schallwellensurfer Stefan Ebert, Holger Saarmann, Torsten Torsten, Masha Potempa, und Nadine Maria Schmidt  

Foto: Elisa Mariabarbara


Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann




 

 Berlin, 18. Juni 2022


Liebe Kenner der Kleinen Künste,

Einer der ganz Großen wird, ein anderer würde heute 80 Jahre alt:
Christof Stählin,
der leider schon 2015 verstarb.
Ich hatte das Glück, ihn zehn Jahre zuvor kennenlernen zu dürfen. Irgendwann äußerte er mal ganz bescheiden den Wunsch, wie schön es sei, wenn seine Lieder schon zu seinen Lebzeiten gecovert würden. Und vor 10 Jahren, zu seinem 70sten, schenkten wir, seine Freunde aus seiner SAGO-Schule, ihm ein Tribute-Album, das ihn unheimlich freute: "Die Versammlung der Inseln" (in Resten noch immer erhältlich hier, über meinen "Shop").

Durch meine ehrenamtliche Arbeit als Stählin-Archivar hatte ich schon zu vielen früheren Weggefährten Christofs, teils sehr bekannte Leuten, Kontakt gesucht, um Erinnerungen, Anekdoten, Dokumente zu sammeln. Eigentlich war ich dabei, ein üppiges Best-of-und-Raritäten-Album mit gut recherchiertem Booklet zu kompilieren. Dazu eine erweiterte Neuauflage des alten Tribute-Albums, das beinahe vergriffen ist.
Aber dann:
Warum nicht mal in die prominente Runde fragen, wer – mit Blick auf die 80 – Lust hätte, eines seiner Lieder neu zu interpretieren? BuschFunk, der feine, traditionsbewusste Musikverlag in meiner Nachbarschaft, zeigte sich auch hierfür aufgeschlossen, wenngleich auch besorgt wegen des Teilnehmer-Ansturms: Wer soll das bezahlen? (Wie gern hätte ich sonst noch 20 weitere Leute ins Boot geholt – bitte entschuldigt!) Die Kollegen waren hochmotiviert und legten sich mächtig ins Zeug, um den österlichen Redaktionsschluss einzuhalten.
Da ist es nun, das fertige Album, und ich finde ganz zauberhaft, wie Christofs poetischer Reichtum in den vielen stilistischen Facetten dieser illustren Künstlerschar schillert! 17 Lieder wurden speziell für diese CD eingespielt oder sind exklusiv hier zu hören. Mein Beitrag ist "Der Wind". 

Meine Begeisterung darüber, daß das Album auch auf "Spotify" gehört werden kann, hält sich in Grenzen: Diese Produktion kostet richtig Geld, und die Verramschung auf Streamingdiensten bringt Label und Künstlern so gut wie gar nichts ein! Wer also seiner Wertschätzung für eine lebendige Musikszene Ausdruck verleihen, ja, das Label vielleicht sogar motivieren möchte, im nächsten Jahr auch die geplante "Best-of" herauszubringen, kaufe bitte den physischen Tonträger bei BuschFunk!

Seit einigen Tagen übrigens veröffentlicht Kollege Matthias Binner Kurzportraits der beteiligten Künstler auf der Facebook-Seite unserer SAGO-Schule – schaut mal rein!
Außerdem ist – dank des großartigen Webmaster-Einsatzes der Kollegen Julia Geusch (alias Marie Diot) und Philipp Dewald die Website der Christof-Stählin-Gesellschaft online – und somit auch lieferbare Stählin-CDs und -Bücher endlich wieder bestellbar. Auch hier gilt: Der Erwerb von CDs und Büchern unterstützt unser Bestreben, lange vergriffene Artikel wieder verfügbar zu machen!


Ebenfalls in den nächsten Wochen erscheint das große Christof Stählin-Liederbuch, das 80 Lieder mit Noten, Texten und Akkorden enthalten wird, Bekanntes und Rares. Ich selber habe, mit großer Unterstützung von Philipp Dewald, Matthias Binner und Björn Limberg, einen Großteil der Lieder transkribiert, und der selbstvervielfältigte Prototyp des Buchs leistete bei geselligen Anlässen, aber auch Konzertauftritten, den Musizierenden schon gute Dienste. Die Christof-Stählin-Gesellschaft wird dieses Liederbuch im Selbstverlag vertreiben, nach dem Vorbild ihres Namensgebers, der (unter dem Namen NOMEN+OMEN) ebenfalls überzeugter Sebstverleger war.


Und alle, die immer schon genauer wissen wollen, was Liederpoeten unter dem legendären "Sago" verstehen, erhalten demnächst einen vertieften Einblick in die Materie, ohne ein einziges der beliebten Seminare der gleichnamigen Schule zu besuchen: Philipp S. Rhaesa, einer der Sagonauten der ersten Stunde, hat die ästhetischen Unterweisungen Christof Stählins zu einem ebenso umfangreichen wie inspirierenden Lehrbuch zusammengefügt. Dieses Buch wird – voraussichtlich im Hochsommer – im Zeuys-Verlag erscheinen.


Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann








"Nur meine Lieder – Weggefährten und Liedgenossen singen Christof Stählin",
zu dessen 80. Geburtstag,
erschienen im Juni 2022 auf dem BuschFunk-Label.

Zu den Gratulanten zählen Barbara Thalheim, Joana, Max Prosa
Sebastian Krämer
, Linard Bardill, Bodo Wartke
Manfred Maurenbrecher
, Dietlinde Ellsässer, Bernd Kohlhepp
Johanna Zeul
, Thomas Felder, Erwin Grosche  
und Reinhard Mey.




 

 Berlin, 31. Januar 2022


Liebe Kenner der Kleinen Künste,

Monate sind vergangen seit dem letzten Eintrag! Manch einer mag schon geglaubt haben, hier passiere nichts mehr und der Saarmann habe  sich zurückgezogen. Stimmt aber nicht (meinen Konzertkalender aktualisiere ich sehr häufig!), eigentlich war immer irgendwas los: Etwa die Sommerwerkstatt Lied mit ihren zwei Konzerten, und ab September wieder allmonatlich ein "Geschmacksverstärker" im Zebrano-Theater. Allerdings machen seit Dezember Planung und Organisation keinen Spaß mehr: Welchen – womöglich weitgereisten – Gästen mag man die maskierten Gesichter eines reduzierten Publikums bei 2G-Bedingungen zumuten? Und was wäre – angesichts hoher Ansteckungsraten – die Alternative? Gerade habe ich mir selber einen leichten grippalen Infekt gefangen – oder ist es Corona? So oder so: Ich hüte meine vier Wände, und der Geschmacksverstärker am kommenden Mittwoch ist abgesagt, die Gäste Sebastian Krämer und Andreas Gläser auf den März-Termin verschoben. Unsere Heidelberger Kollegin Inga Bachmann, die eigentlich als Februar-Gast vorgesehen war, kommt stattdessen im Sommer und hofft, daß dann auch Anschlussgigs möglich sein werden.

Wer uns vermisst, schaue bitte gern nochmals unser Benefiz-Show vom Februar 2021 (YouTube-Link).

Ich für meinen Teil langweile mich nicht, denn von der Öffentlichkeit unbemerkt entsteht
– unter dem Arbeitstitel "Sagenhaft" sukzessive mein neues Album. Darauf werden Instrumente zu hören sein, die nie zuvor in einem Saarmann-Album gesichtet wurden. Ich übe mich im Arrangieren, im Erstellen von Partituren und Einzelstimmen und bin froh, wieder Andreas Albrecht als Aufnahmeleiter an meiner Seite zu haben. Jeder etwas öffentlichkeitsbewusstere Kollege hätte den Entstehungsprozess fotografisch und klingend in den Social Media dokumentiert, seine Patreon-Gemeinde angefüttert und längst einen (oder schon mehrere) VÖ-Termin(e) verkündet. Für mich wären das Stressfaktoren, die ich mir gern erspare. Wenn das Album spruchreif ist, erfahrt ihr es hier. 
Rechts aber eine virtuelle Single vorab, die ich schon Ende September auf meiner Soundcloud-Seite veröffentlichte und auf Facebook bewarb. Verlinkt ("befreundet") euch gern dort mit mir, denn so wenig mir diese Einrichtung auch gefällt: Um einen neuen Song oder ein neues Album anzukündigen, kenne ich leider nichts mit vergleichbarer Reichweite.



Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann








Liederwerkstatt Hohenbüssow, Juli 2021:

Melvin Haack, Bastian Wadenpohl, Björn Reich,
Axel Stiller, Torsten Torsten
Peggy Luck, Stefan Ebert
Holger Saarmann, Paula Linke,
Masha Potempa,

Und hier ein Lied, das schon vor Jahren durch den Hohenbüssower Altweibersommer 
inspiriert wurde und höchstwahrscheinlich auch auf dem neuen Album landen wird:





 

 Berlin, 30. Mai 2021


Liebe Kenner der Kleinen Künste,

Daß der Mai eingerahmt wurde mit dem Erscheinen zweier CDs, zu denen ich künstlerisch beitragen durfte, mag den Eindruck erwecken, ich sei besonders fleißig gewesen. Ob man das so stehen lassen kann, wenn wir uns das im Detail begucken?

Da wäre zunächst der Benefiz-Sampler "Club Genie & Wahnsinn, Vol. 1", auf dem mein Lied "Wenn ich mal groß bin" Platz fand. Und zwar in einer besonders schönen Live-Version, in der auch diverse SAGO-Kollegen mitspielen.
Die Zusammenstellung der 24 (!) Lieder nahm Sebastian Krämer, künstlerischer Leiter des Zebrano-Theaters, höchstpersönlich vor, und der schrieb dazu auch diese Credits, die man normalerweise gern in einem CD-Booklet läse. Aus Gründen der Erschwinglichkeit musste dieses leider entfallen; ich hätte der wirklich hörenswerten Compilation eine üppigere Aufmachung gewünscht als eine einfache Stecktasche. Aber das Geld dafür hätte ich auch nicht gehabt.

Wer helfen möchte, das Kleinkunsttheater, das meine Heimatbühne wurde, zu erhalten, kann für schlappe 10 Euro diese CD über die Online-Shops diverser darauf vertretener Kollegen – oder auch bei mir – erwerben.
Das Geld fließt zu 100% an den Zebrano e.V., und gewährleistet (hoffentlich), daß wir auch nach der Krise einen kleinen Spielort im Herzen Berlins vorfinden werden.

Der Live-Mitschnitt der Record-Release-Show
(YouTube-Link) ist übrigens noch immer online abrufbar; wie lange wohl noch? Schön, neben Dota Kehr, Matthias Binner, Melvin Haack und dem Gastgeber Sebastian Krämer daran mitgewirkt haben zu dürfen.



Außerdem durfte ich beitragen zur Klangfülle eines Minnesang-Albums.
Das wurde auch Zeit, nachdem ich vor 20 Jahren – mit meinem damaligen Repertoire aus dem 17. bis 19. Jahrhundert – Manchen als Minnesänger galt. Und tatsächlich habe ich ja mal Walter v.d. Vogelweides "Under der Linden" vertont und – noch gar nicht lange her – eines "Minnesängers Beichte" abgelegt. Von Mittelaltermarkt-Einladungen blieb ich dennoch unbehelligt.

Aber nun ist da dieses Album – dessen Protagonisten leider nicht mehr leben:
Süßkind von Trimberg, der jüdische Minnesänger, starb schon vor über 700 Jahren,
und Hans Hegner, der auf diesem Album seine Texte/ Lieder interpretiert (und damit eine jahrzehntelange Beschäftigung mit Autor und Genre dokumentiert), verstarb im Mai 2017 beim Joggen im Charlottenburger Schlosspark.
Sein Perfektionismus stand ihm zu Lebzeiten im Wege, ein Album zu veröffentlichen. Aber es gab da immer noch seine Aufnahmefragmente im Archiv seines Freundes Lothar Jahn (u.a. Musiktheater Dingo). Dank seiner Initiative als Produzent – im Team mit Mittelalterfolk-Spielgefährtinnen Cosima Hoffmann und Ursel Peters – wurde nun – unter Mitwirkung von drei Dutzend (!) Gastmusikern und des Sängers Söhnen Jakob & Jonas – das Album fertiggestellt. Und man hört wirklich in jedem Detail, daß es sich um eine wahre Herzenssache handelte:

Es glänzt, nein leuchtet u.a. durch wahren Reichtum der (nicht nur archaischen) Klangfarben, feinste Arrangements und eine transparente Produktion. Alle mittelhochdeutschen Texte werden – musikalisch unterlegt, teils in expressionistischen Vokalcollagen – auch auf Neuhochdeutsch rezitiert. Ein üppiges Booklet (hier gibt es eins!) fördert die Verständlichkeit und erstaunliche Einsichten: Sollten etwa die Wurzeln des bekannte Volksliedes "Die Gedanken sind frei" bis in mittelalterliche Schichten herunterreichen?
Wenn es auch unter all den Beteiligten (darunter sogar drei Mitglieder der legendären Band Ougenweide) nicht leicht fallen dürfte, meine (vor allem Chorgesangs-)Beiträge herauszuhören: Ich freue mich, daran beteiligt zu sein und halte sechs Exemplare zum Verkauf (Stückpreis: 15 Euro) bereit.
Das Album soll, soviel ich weiß, nur haptisch zu haben sein.
Hier ein nicht mehr aktuelles, aber hübsches "Making of"
(YouTube-Link) von Lothar Jahn mit Hörbeispielen, wie sie Monate vor dem Endmix klangen. 

Beide CDs können zusätzlich – formlos – zu all den Sachen in meinem Shop bestellt werden.
Ab 30 Euro Warenwert entfallen für den Käufer die Portokosten.
Und für die Käuferin auch.


Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann















 


 Berlin, 10. Mai 2021


Liebe Kenner der Kleinen Künste,

Kaum zu glauben, daß es Ende der Woche gemeinsam mit Andreas Albrecht auf Tour gehen soll!
Ich stelle mir das so vor:
An jedem Auftrittsort wird ein 50-köpfiges Publikum vor den Toren des Saales stehen und schweigend – je nach Gesinnung – gegen das Virus oder gegen Maßnahmen, Merkel & Co. demonstrieren. Kulturell ausgehungert wird man uns unsere CDs nur so aus den Händen reißen; wir werden gar nicht genug Exemplare dabei haben, weil wir damit gar nicht (ernsthaft) gerechnet haben werden.

Dann werden wir irgendwann sagen: Sorry, wir müssen da jetzt rein, denn die Kameras für den Live-Stream sind installiert. Ihr müsst leider draußen bleiben, bzw. daheim am Bildschirm zuschauen. Die Fans werden entgegnen, sie hätten bereits Vorkehrungen getroffen und auf einem geheimen Grundstück Beamer und Großleinwand aufgebaut (es ist natürlich ein warmer Maienabend), vor der sie sich nun illegal zu versammeln gedächten, um der Show zu folgen. Ob wir nicht lieber mitkommen und dort spielen wöllten.
Da werden wir uns dann etwas ratlos ansehen und zu dem Kompromiss durchringen, nach der Show noch zum Umtrunke vorbeizuschauen.
Und wenig später werden wir in einem fast leeren Saal die Bühne mit einem "Absurder geht nimmer"-Gefühl betreten.

Hier jedenfalls geht es direkt zu den Streams am
15.5.
am
16.5. 
und am
21.5.



Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann







Auf Achse trotz Corona: LiederaTour 2021

Foto: Christian Reister

 



 Berlin, 21. April 2021


Liebe Kenner der Kleinen Künste,

Hier jetzt anzukündigen, daß mein neues Album in zwei Tagen offiziell erscheint, würde vermutlich heillose Verwirrung auslösen: Was? Schon wieder eins?
Nein, es geht noch immer um


"Selber leuchten"


Tatsächlich fühlt sich aber der Tag, an dem die Pakete aus dem Presswerk kamen, schon wieder an wie lange her. 

Und liebe Freunde & Follower, ich danke euch: 
Ihr habt mich mit euren prompten CD-Bestellungen wahrhaft verwöhnt! Zwei Wochen lang kam ich zu nichts anderem mehr als zum Eintüten und zwischendurch mal einem Spaziergang zum Postkasten. Und das eigentlich nur aufgrund eines einzigen Facebook-Posts und einer Rundmail.
Ich erfreue mich an der Vorstellung, daß meine CD schon in über hundert Playern rotiert. Noch mehr natürlich an den positiven Rückmeldungen, die ich noch immer von euch erhalte.

Zwischenzeitlich war ich allerdings auch ein wenig frustriert wegen des Fehlers in der Booklet-Seitenfolge. Ich sagte mir zwar, daß die Stones 1968 versehentlich eine ganze LP in falscher Geschwindigkeit veröffentlichten (die es trotzdem in die Top 10 schaffte), aber das tröstete mich ebenso wenig wie der kollegiale Hinweis, daß doch bei Briefmarken die Fehldrucke den höchsten Sammlerwert erzielten.

Also habe ich neudrucken lassen, dabei auch auf Einhaltung der Standardmaße bestanden. Das korrigierte Booklet gibt's für Frühkäufer natürlich gratis, bzw. einen Euro Versandkosten.
Um mich nicht auch noch mit Presse-Arbeit zu verausgaben, habe ich einen fähigen Gehilfen engagiert: 28IF Musikpromotion. Solltet ihr mich also künftig im Fernsehen oder Feuilleton sehen, dann nicht, weil "Selber leuchten" bedeutender wäre als sein Vorgänger "Gestern ist auch noch ein Tag", sondern weil da jemand ist, der die richtigen Leuten kennt – und bemustert. Schauen wir mal, ob mir gute Kritiken im SCHALL Musikmagazin (nur Printausgabe) oder hier, bei BuchundTon eine einzige CD-Bestellung bescheren.

Natürlich muss jetzt auch eine virtuelle Single her ... 
Probieren wir's mal mit dem Lied rechts.

Welche Lieder man ansonsten auf "Selber leuchten" zu hören kriegt, welche tolle Musiker daran mitwirkten, und welche meiner Alben man eventuell sonst noch kaufen muss, weil man doch eigentlich die "Friseuse", den "Zeitgeist" oder andere Relikte längst überwundener Reifephasen sucht, das steht hier, auf meiner Shop-Seite.

A propos Relikte:
Wer aus Ablehnung allzu aufdringlicher Haptik gar keine physischen Tonträger mehr haben mag, kann das Album auch im Download (mp3 oder wav) erwerben. Das kostet 12 Euro, 3 weniger als die CD. Wem das also genügt, der nehme bitte Kontakt zum Label
silberblick-musik auf. Dort bekommt er alles Weitere erklärt. 


                                                                      * * * * * * * * * * *


Mit einer Mischung aus Vorfreude und Melancholie blicke ich voraus auf den Mai:
Zusammen mit Andreas Albrecht werde ich ganz real zu einer LiederaTour 2021 aufbrechen, die aber für die Öffentlichkeit nur virtuell stattfinden darf.
Insgesamt werden wir vier Konzerte mit unterschiedlichem Repertoire und wechselnden Gästen/ Local Heroes streamen:
Am 5. aus Berlin, am 15. aus Asperg, am 16. aus Stuttgart und am 21. aus Nürtingen.

Ermöglicht wird dies durch reale, engagierte Veranstalter, einen Fördertopf und die Kulturinitiative FeierabendTV, befeuert durch eine gewisse Reiselust.
Auftrittdetails entnehmt bitte, wie immer, dem Konzertkalender.


Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann


 




Foto: Christian Reister







Die zweite Gratis-Auskopplung aus dem neuen Album: "Näher ran"







Foto: Christian Reister

Auf Achse trotz Corona: LiederaTour 2021


 Berlin, 31. Januar 2021


Liebe Kenner der Kleinen Künste,

genug der Geheimniskrämerei:

Letzten Mittwoch wurde mein neues Album aus dem Presswerk geliefert.
Wer glaubt, es hieße "Weltuntergänge", hat neulich nicht aufmerksam genug gelesen;
das Werk heißt


"Selber leuchten"



Offiziell erscheint es erst am 26. April, aber zwei große Pakete blockieren gerade meine Wohnung. Wer mag zu ihrer Verringerung beitragen?

Es sind schöne Lieder drauf, hier einhörbar (oder im Soundcloud-Player unterm Foto).

Man könnte sogar sagen: Es ist eine CD voller Hoffnung.
Denn wer die Hoffnung hat, es gäbe da draußen noch Menschen, die CD-Spieler besitzen, der kann auch sonst kein allzu großer Pessimist sein.
Was sich auch darin äußert, daß das Album dann doch nicht "Weltuntergänge" genannt wurde.

Welche Lieder man auf "Selber leuchten" zu hören kriegt, welche tolle Musiker daran mitwirkten, und welche meiner Alben man eventuell sonst noch kaufen muss, weil man doch eigentlich die "Friseuse", den "Zeitgeist" oder andere Relikte längst überwundener Reifephasen sucht, das steht hier, auf meiner Shop-Seite.

A propos Relikte:
Wer aus Ablehnung allzu aufdringlicher Haptik gar keine physischen Tonträger mehr haben mag, kann das Album auch im Download (mp3 oder wav) erwerben. Das kostet 12 Euro, 3 weniger als die CD. Wem das also genügt, der nehme bitte Kontakt zum Label
silberblick-musik auf. Dort bekommt er alles Weitere erklärt.

Über Audio-Streaming-Dienste denken wir nach, wenn ich die CD-Herstellungskosten durch Verkäufe wieder drin habe. Um abzuwarten, bis ich auf "Spotify" 1,2 millionenmal gespielt wurde, bin ich nämlich zu ungeduldig.

Genug damit zum neuen Album!

Außer vielleicht, daß ich am kommenden Mittwoch mit dem Produzenten dieser Scheibe, Label-Inhaber, kurz: dem Kollegen Andreas Albrecht, in einem virtuellen "Geschmacksverstärker" zu sehen sein werde.

Wir sind sehr besorgt über den Fortbestand unserer Heimatbühne, möchten also diesen Termin – trotz widriger Umstände – nicht erneut untätig verstreichen lassen.
Also haben wir einige unserer ehemaligen Gäste um Beiträge angefragt, und – oh ja, sie haben geantwortet!
Es wird eine Benefizshow: Alle Künstler verzichten zugunsten des
Zebrano-Theaters auf eine Gage; die generierten Spenden gehen ausnahmslos an den e.V. des Theaters.

Das Motto der Show: "Was wird werden?"

Ausgestrahlt
hier, auf dem YouTube-Kanal des Zebranos.  
Und die Namen aller Beitragenden findet ihr
hier im Konzertkalender.


Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann


 









"Selber leuchten" querhören, aus jedem Track 1-2 markante Minuten.


 

 Berlin, 1. Januar 2021


Liebe Kenner der Kleinen Künste,

sehen wir's doch mal positiv:

Das da rechts sind nur Entwürfe.
Sowohl die Artworks als auch der Titel, die Kurzfassung von "Weltuntergänge im 6/8-Takt" – so nannte ich mein neues Programm, dessen Vorpremiere ich im Februar noch spielen durfte.
Lange glaubte ich zu wissen, wie das Artwork des neuen Albums aussehen könnte. Zu lange; im Herbst stellte ich fest, daß ich mich an meiner eigenen Vorstellung satt gesehen hatte.
So lud ich den Berliner Fotografen Christian Reister zum Vorhören meiner CD ein – und zum Entwickeln seiner eigenen Bild-Assoziationen.
Dies waren seine ersten Ideen.
Wunderschön, aber dann im kreativen Prozess einvernehmlich verworfen. Wie auch der Titel.
Zugunsten wessen, das werde ich hier ankündigen, sobald mein Album geliefert wird: Immerhin gelang es noch vor Weihnachten, dem Presswerk den Auftrag zu erteilen.
Gern hätte ich es all den mitwirkenden Musikern unter den Weihnachtsbaum gelegt, aber der Entstehungsprozess wurde doch einige Male abgebremst.

Aber durchaus nicht durch die pandemischen Umstände, sondern auch durch Unternehmungen, mit denen ich ihnen trotzen konnte.
Zum Beispiel die kleine SAGO-Konzerttour im September, die mich gemeinsam mit Jacqueline Schlegel, Liv Markus'Ulrich Zehfuß, Matthias Binner und dem Duo Sparen auf Kaution nach Bern, Basel und Waiblingen führte. 
Beim Waiblinger Auftritt, der filmisch dokumentiert wurde und hier abrufbar ist, war dann leider Liv nicht mehr dabei.

Desweiteren gehören ein Solo-Open Air im Musik- und Theaterverein Oberkrämer und ein Altstadt-Open Air mit Masha Potempa in Bern zu den wärmenden Erinnerungen.

Mein Lieblingstheater blickt auf sein düsterstes Jahr zurück.
Aber sehen wir auch das positiv:

Peter Frank hat in ein kleines Heer von Kameras und hübschen Bühnenleuchten investiert und sich die Fähigkeiten draufgeschafft, live während der Show einen Schnittcomputer zu bedienen. Gemeinsam mit Stefan Pede konnten so immerhin einige wenige Events, die stattfanden, in die Welt hinausgesendet werden, und manch einer, der noch nie einen realen Fuß ins
Zebrano-Theaters gesetzt hat, durfte ein virtuelles Auge hineinwerfen.
Die
Geschmacksverstärker danken nicht nur von Herzen diesem tollen Team, sondern auch ihren Gästen, die unter diesen experimentellen Umständen bereit zu "Live"-Auftritten waren: Stephan Braun, Esther Buser und Markus Manfred Jung. Und allen Zuschauern, die das auch finanziell honoriert haben.
Seit wir Anfang Oktober wegen des kulturellen Lockdowns den Kölner Schriftsteller
Gunnar Kaiser wieder ausladen mussten, haben wir uns nicht mehr getraut, Gäste für spätere Termine anzufragen. Eine Einladung widerrufen zu müssen ist gewissermaßen traumatisierend. Und wir wissen auch gar nicht, ob das Zebrano finanziell über den Winter kommt.

Den Januar-Termin lassen wir ausfallen, aber es ist gut möglich, daß wir im Februar wieder etwas zaubern werden.

Wann immer es im vergangenen Jahr mit dem eigenen künstlerischen Schaffen nicht so recht voran ging, habe ich mich der Recherche im Nachlass meines 2015 verstorbenen Mentors Christof Stählin gewidmet (auch er immer wieder gern Zebrano-Bühnengast). Da wird in den nächsten Monaten noch einiges zu vermelden sein, denn die Christof Stählin-Gesellschaft hat große Pläne.

Nun schien es mir an der Zeit, wieder einmal ein kleines Fundstück zu präsentieren. Vielleicht spendet das Lied vom Einhorn – in einer ultra-raren Live-Version – ein wenig Freude.



Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann



 




 

Berlin, 2. Juni 2020


Liebe Kenner der Kleinen Künste,

ein viertel Jahr kultureller Shutdown liegt hinter uns. Erste Konzerte mit Sicherheitsabständen an der frischen Luft haben schon wieder stattgefunden, aber das Meiste geschieht momentan noch im digital-virtuellen Raum. Ich hatte bisher keine Lust, mich statt auf eine Bühne vor eine Webcam zu setzen und anstelle der Mimik der Besucher die Klickzahlen und Likes eines Videos zu verfolgen. Bin halt voll old-school.
Wenn man mich aber einlädt, mitzumachen, und dann auch noch umgeben von hochgeschätzten Kollegen, sieht die Sache anders aus.

Als ich 2005 zum ersten Mal einer abendlichen Liederrunde bei Christof Stählins Dichter-Akademie SAGO beiwohnte, kam ich aus dem Staunen kaum heraus: Solch überbordende lyrische Sinnlichkeit, so viel liebevoller sprachlicher Feinschliff aus jedweder Ecke, in welche die im Kerzenschein kreisende Weinflasche zeigte, das hatte ich nie zuvor erlebt. Ich wusste: Hier würde ich mich enorm anstrengen müssen, um bei nächster Gelegenheit mehr als eine handvoll passabler Lieder am Start zu haben.

Nun sind 15 Jahre ins Land gegangen. Vor fünf Jahren verstarb Christof, aber noch immer treffen sich Liedermacher in seinem Geiste zu Seminaren, zu gegenseitiger kollegialer Schaffenskritik und eben zu solch magischen Liederrunden. Bei denen habe ich mir oft gewünscht, daß jemand eine Kamera mitlaufen ließe, damit die Welt außerhalb eine Ahnung davon bekommt, mit welch großartigen Inhalten man TV- und Radioprogramme füllen könnte, hätte man sich nicht allüberall dem Konsens des Mittelmaßes verschrieben.

Aber würde sich auch der Zauber einer solchen Runde einfangen lassen?

Inzwischen hat eine solche (an Teilnehmern vergleichsweise kleine) Runde online stattgefunden:
Der 1. "SAGO-Song-Salon" wurde – mit Unterstütztung des Feierabendkollektivs, des Kulturbüros Sorglos und des Tonstudios Klangschneider – aus dem Berlin-Weddinger Szeneclub Mastul weltweit übertragen. Ob es mit der Magie funktioniert hat, möge jeder, der es nachträglich betrachtet (siehe rechts), selber beurteilen.

Ich nenne es ein großes Glück, daß mit zu dieser Runde mein derzeitiger Lieblings-Sessionpianist Matthias Binner gehörte, der auch mein nächstes Album mitgestaltet, wenn er nicht gerade an seinen eigenen Liedern arbeitet – oder gleich ganze Musicals komponiert. Oder gemeinsam mit Claudia Fink (Lucid) musiziert, unserer Sangesfee mit dem warmen Timbre und dem silbernen Saitenklang. Und dann war da noch Sebastian Krämer, der Mann, nach dem die Messlatte des intellektuellen Chansons geeicht wurde. Er ist einer jener Kollegen, die mich 2004 für SAGO anwarben, als ich meine ersten Gehversuche auf Berliner Kleinkunstbühnen unternahm.

Also schon was Besonderes, mit den Dreien die Bühne zu teilen.


Herzliche Grüße
sendet Euch und Ihnen

Holger Saarmann



(Achtung, Bild mit externem Link zu YouTube: Nur dort kann das Video geguckt werden.)

Wenn ich auch ausdrücklich empfehle, das ganze Konzert anzuschauen, 
so muss ich doch damit rechnen, daß hier, auf meiner Webseite, sich Besucher tummeln,
die vor allem meiner Lieder wegen hier sind. Drum hier die jeweiligen Direktlinks:

19:22 - Näher ran
28:33 - Wenn ich groß bin
48:35 - Weltuntergänge
1:20:09 - Alles schon gesehn
1:44:31 - Der Wind (Christof Stählin)



Im September übrigens, so Corona will, darf ich Teil einer kleinen SAGO-Tour sein, 
aber in anderer Besetzung als das oben dokumentierte Konzert:
Dann geht es gemeinsam mit
Jacqueline Schlegel (Zürich), Liv Markus' (Basel)
Ulrich Zehfuß
(Speyer),
Matthias Binner (Berlin)  
und
dem Duo Sparen auf Kaution (Berlin/ Biesenthal)
nach Bern, Basel und Stuttgart.

Details
hier, im Konzertkalender


 


>> zur Chronik im News-Archiv

                                       



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